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Meine Lebensgeschichte [Shree Raj]

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Kindheitserinnerung von unserem Mitarbeiter Shree Raj Nepali

Mein Name ist Shree Raj. Ich bin in den Bergen außerhalb von Kathmandu aufgewachsen. Meine Familie gehört zu den Damai, und  traditionell sind wir alle Schneiderfamilien. Wir haben unseren Lebensunterhalt mit Hausieren verdient. Als ich Kind war, sind wir zu den Häusern der umliegenden Dörfer gegangen und mein Vater hat dann für die Leute genäht. Wir bekamen immer etwas zu essen von den Hausbewohnern. Ich musste danach immer gründlich die Teller säubern und abtrocknen, denn da wir Unberührbare waren, hätten die Dorfbewohner sie sonst nicht mehr angefasst. Mein Vater verbot mir, dass ich die Häuser betrete oder mit irgendjemand spreche, das war uns „Unreinen“ verboten. Mir war früh klar, was es heißt, zur Kaste der Unberührbaren zu gehören. Wir waren schrecklich arm und einsam. In meinem ganzen Leben bin ich nur 6 Tage in die Schule gegangen. 

Ich gehorchte meinem Vater immer, trotzdem versuchte ich manchmal in die Häuser zu schauen. Ich beneidete die Dorfbewohner um ihre einfachen Töpfe und Teller. Wir besaßen kaum etwas zuhause, manchmal bekamen wir etwas Weizen, Mais oder Reis als Entlohnung für die Näharbeiten meines Vaters. Ich war froh, an der Seite meines Vaters zu sein. Jeden Abend putzte ich seine Nähmaschine und überprüfte, ob alles da ist für den nächsten Tag.

Über die Jahre lernte ich immer mehr von meinem Vater. Heute bin ich sehr froh, dass er mir das Nähen beigebracht hat. Von Jahr zu Jahr ging es mir besser.

Ich hatte Glück. 

Jetzt bin ich 47 Jahre [2016] und arbeite seit vier Jahren für Nepalaya Craft in Kathmandu. Ich werde nicht mehr wie ein Aussätziger behandelt und habe ein gutes und freies Leben.

 Shreeraj


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